define( 'PLL_COOKIE', true);
Sprechstunde: nach Vereinbarung per E-Mail

Kurzbiografie

Dr. Rebeca Ramos Padrón ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Rahmen des CALAS-Projekts Confronting Inequalities in Latin America: Perspectives on Wealth and Power. Ihre aktuelle Forschung konzentriert sich auf die Untersuchung sozialer Ungleichheiten in Lateinamerika, wobei sie insbesondere wirtschaftliche Eliten sowie eine ausgewählte Gruppe lateinamerikanischer Rentengesellschaften in den Blick nimmt. Das Projekt zielt darauf ab, den relationalen und figurativen Zusammenhang dieser Eliten in einem durch das Rentier-Entwicklungsmodell definierten Kontext aufzudecken. Zuvor war Dr. Ramos als DAAD-Stipendiatin Gastprofessorin im Fachbereich Politikwissenschaft an der Universität Kassel. Mehr als 20 Jahre lang arbeitete sie als Professorin am Lehrstuhl für Soziologie an der Universität von Havanna und war 7 Jahre lang dessen Vizedirektorin. Sie promovierte in Soziologie an der Universität Havanna mit einer Arbeit über die Ausdrucksformen sozialer Ungleichheit in einer Gemeinde Havannas im Rahmen eines lokalen Entwicklungsprogramms. Sie erwarb ihren Master-Abschluss in Sozialer Arbeit an der Universität Göteborg, Schweden, und ihren Bachelor-Abschluss in Soziologie an der Universität von Havanna. Dr. Ramos hat in mehreren Ländern Europas, Nordamerikas und Lateinamerikas gelehrt, Konferenzen gehalten und Workshops durchgeführt.

Forschungsschwerpunkte

• Soziale Ungleichheiten
• Sozialpolitik und Sozialprogramme
• Soziallleistungen
• Theorie und Modelle der Entwicklung

Regionaler Schwerpunkt: Lateinamerika

Aktuelle Publikationen

  • Ramos Padrón, Rebeca & Ickler, Jan (Eds) –Forthcoming 2024- “Political Economy of Elites in Latina America”. In: Series in Global Political Economy. Routledge.
  • Ramos Padrón, R. & Burchardt, H.J. (2021). Coronizando el futuro: la desigualdad en los tiempos de la pandemia. Repositorio CALAS.
  • Ramos Padrón, R. (2018). Expresiones de Desigualdad Social. El Acceso al Sistema de Servicios Sociales en un contexto de Desarrollo Humano. El Municipio Habana Vieja. PhD Thesis. University of Havana.
  • Ramos Padrón, Rebeca & Ickler, Jan -Forthcoming 2024- “Introduction: Understanding Elites in Latin America: a comprehensive Analysis from Political Economy to Sociological and Socio-Cultural Dimensions” In: Ramos Padrón, Rebeca & Ickler, Jan (Eds.) “Political Economy of Elites in Latina America”. In: Series in Global Political Economy. Routledge.
  • Ramos Padrón, Rebeca (2023) “Reflexiones teórico-metodológicas para abordar la transición socioecológica en América Latina”. En: Burchardt, H-J; Gárgano, C.; Christel, L (Eds.) ¿De la sustentabilidad al desarrollo? Entre el extractivismo verde y la transformación socioambiental. Buenos Aires: CLACSO
  • Ramos Padrón, R. & Burchardt, H.-J. (2021). “Coronizando el futuro:
    La desigualdad en los tiempos de la pandemia”. In Gutiérrez Cham, G., Herrera Lima, S. & Kemner J. (Eds.). Pandemia y crisis: El COVID19 en América Latina. (348 – 374). Gedisa: Mexico.
  • Ramos Padrón, R. et. al. (2016). “Estado y Seguridad Social en Cuba”. In Siqueira da Silva, J.F. & Muñoz Gutiérrez, T. P. (Eds.). Política Social e Serviço Social. Braisl e Cuba em debate (247–268). Veras Editora.

Forschungsprojekte

Die relationale und figurative Verflechtung von Eliten in lateinamerikanischen Rentengesellschaften

Das Forschungsprojekt befasst sich mit der Frage der sozialen Ungleichheit, des Reichtums und der Macht in Lateinamerika.  Die meisten Volkswirtschaften der Region sind in unterschiedlichem Ausmaß und mit verschiedenen Nuancierungen stark von der Gewinnung und dem Export von natürlichen Ressourcen abhängig. Die Dynamik dieser Abhängigkeit prägt sowohl die Konfiguration des lateinamerikanischen Staates, der jeweiligen Volkswirtschafften als auch die Gesellschaften. Diese strukturelle Triade artikuliert sich um den Überschuss, der durch den Abbau und die Bewirtschaftung der Ressourcen – hier definiert als Rente – entsteht. Die Forschung geht davon aus, dass extraktive Entwicklungsmodelle einen besonderen Typus der ungleichen Rentengesellschaft reproduzieren, der jeweils auf die besondere Konfiguration aus ökonomischen, politischen, soziokulturellen und habituellen Dimensionen einwirkt.

In dieser Konstellation der Rentengesellschaft setzen lateinamerikanische Eliten ihre Netzwerke, sowie ihre kulturellen, politischen und ökonomischen Kapazitäten ein und artikulieren sich, um eine Position der Privilegierung aufrechtzuerhalten und zu verstetigen. Dabei reproduzieren Sie verzerrte Formen von Aneignung und Konsumtion von Reichtum.  Die Studie greift analytisch auf den Reproduktionsraum und die figurative Soziologie von Norbert Elias zurück, um so die ökonomischen Eliten in Rentiergesellschaften, ihre wechselseitigen Beziehungen sowie die Strukturierung soziale Asymmetrien zu untersuchen. Mit einer konzeptionell-methodischen Plattform der Figurationstheorie konzentriert sich dieses Projekt auf die ersten 20 Jahre des 21. Jahrhunderts. Dieser Zeitraum ist Ausdruck von Krisenprozessen in der Stabilität und Förderung von Gleichheit und Wohlfahrt, die durch die prozyklischen Schwankungen der Preise für natürliche Ressourcen bestimmt werden und in denen sich die Eliten weiterhin als Gewinnergruppen positionieren konnten.

Studying Wealth and the Elites

Vor dem Hintergrund des hohen Grades an sozialer Ungleichheit hat sich die jüngste Forschung zu Lateinamerika hauptsächlich auf die Situation der Marginalisierten und Armen konzentriert. Die Konstituierung und Konzentration des Reichtums in den Händen kleiner wirtschaftlicher Eliten bleibt jedoch weitgehend unerforscht. Um diese Lücke zu schließen, hat sich das CALAS-Projekt “Studying Wealth and the Elites” zum Ziel gesetzt, Reichtum und wirtschaftliche Eliten in Lateinamerika umfassend zu untersuchen.

Erstens greift das Projekt (klassische) politökonomische Überlegungen zur Vermögensakkumulation in Lateinamerika auf. Dazu gehört die Integration in den Weltmarkt, die Heterogenität der Volkswirtschaften und die Friktionen zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen. Die Untersuchung verfolgt aber auch neue empirische und vergleichende Ansätze, um eine umfassende Kartierung der Vermögens- und Wirtschaftseliten in der Region zu erarbeiten.

Zweitens erweitert das Projekt die soziologischen Analysen wirtschaftlicher Eliten in Lateinamerika und ihrer Netzwerke, indem es auf spezifische Muster ihrer Reproduktion abzielt. Dafür etabliert das Projekt Eliten als relationale Kategorie und hinterfragt ihre politischen und wirtschaftlichen Strategien in Beziehung zum Staat und zu anderen wirtschaftlichen Akteuren. Bei der Analyse der wirtschaftlichen Eliten untersucht das Forschungsprojekt explizit Lebens- und Konsummuster, berufliche Präferenzen und Bildungsbiographien sowie Familienkonstellationen.

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und ist Teil des CALAS-Wissenslabors “Confronting Social Inequalities”: Perspektiven auf Reichtum und Macht”.

Website: http://www.calas.lat/investigacion/desigualdad-social