Wohl oder Übel? Reichtum und seine Auswirkungen auf die Gesellschaft
Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Hans-Jürgen Burchardt, Professur für Internationale und intergesellschaftliche Beziehungen, Universität Kassel
Schätzungen der Entwicklungshilfeorganisation Oxfam zufolge verfügen die 2.000 reichsten Menschen des Globus – das entspricht etwa 0,00000025 Prozent der Weltbevölkerung – über mehr Vermögen als 60 Prozent der Gesamtbevölkerung. Diese ungleiche Verteilung begründet sich unter anderem in lokalen, nationalen und globalen (Macht-)Strukturen und offenbart sich beim unbegrenzten Zugang zu (Basis-)Gütern, besseren Chancen auf dem Arbeitsmarkt, großzügigen Wohnverhältnissen, mehr gesellschaftlicher Teilhabe und weniger sozialer Verwundbarkeit. Extrem ungleiche Einkommens- und Vermögensverhältnisse können so zwar Ursache für Konflikte sein, andererseits können Gesellschaften auch vom Reichtum ihrer Mitglieder profitieren. Welche Auswirkungen hat Reichtum konkret auf die Gesellschaft und das Miteinander? Unter welchen Bedingungen können diese Auswirkungen positiv sein? Warum ist Reichtum ein so wenig erforschtes Phänomen? Und: Was können wir aus der Reichtumsforschung für die Armutsbekämpfung lernen?